Aktuelles

226. Kreissynode tagt am Wochenende

Am Freitagabend digital, am Samstag präsent in Geldern.

Geldern. Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Kleve ist das höchste beschlussfassende Organ des Kirchenkreises. Sie tagt öffentlich und setzt sich aus theologischen und (mehrheitlich) nicht-theologischen Abgeordneten zusammen. Diese werden von den 20 evangelischen Kirchengemeinden als Delegierte entsandt oder sind in anderer Funktion im Kirchenkreis beruflich oder ehrenamtlich tätig.

Diskussion um Berichte aus Gemeinden und Arbeitsfeldern

Am Freitagabend sind die Synodalen und Gäste an den Bildschirmen versammelt. Die Tagung beginnt mit einer Andacht von Prädikantin Nicole Ganss. Zunächst beschäftigt sich die Synode mit einer Neufassung ihrer Geschäftsordnung. Sie ist durch landeskirchliche Änderungen der Kirchenordnung und neue digitale Möglichkeiten nötig geworden. Als Synodalbeauftragte für Kindergottesdienst soll Pfarrerin Simone Drensler (Xanten) für die ausgeschiedene Pfarrerin Susanne Kock nachgewählt werden. In Kleingruppen besprechen die Synodalen dann die mit der Einladung verschickten Jahresberichte aus Kirchengemeinden und kreiskirchlichen Arbeitsfeldern.

In ihnen äußern Kirchengemeinden ihre Erfahrungen der Gemeindearbeit während der Coronapandemie, Hoffnungen und Befürchtungen für die Zukunft. Generell sind durch Regelungen und Vorsichtsmaßnahmen während der Pandemie Einbrüche bei Gottesdienstbesuchen und in Gemeindegruppen zu verzeichnen. Sie konnten durch online-Angebote überbrückt, aber nicht komplett aufgefangen werden. Gemeinden äußern Befürchtungen, wie es demnächst mit weniger Pfarrerinnen und Pfarrern weitergehen kann und ob es in Zukunft weiter gelingt, Ehrenamtliche für die Mitarbeit zu gewinnen. Neben manchen teils ermüdenden innerkirchlichen Prozessen und gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen berichten Gemeinden auch Positives: Neue Gruppen und Formate entstehen, welche die Kirche in ihrer eigentlichen Funktion erlebbar machen. Als Ort der Gemeinschaft für Menschen, die Begegnung, Unterstützung, Seelsorge und Lebensbegleitung brauchen und geben.  

Weniger Pfarrdienst und Zukunftsbilder

Am Samstag treffen sich die Synodalen und Gäste wiederum in Präsenz. Der Tag beginnt mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche (9:00 Uhr, es predigt Pfarrer Jens Kölsch-Ricken, Pfalzdorf). Danach tagt die Synode im Gelderner Bürgerforum weiter. Im Mittelpunkt dann: Superintendent Hans-Joachim Wefers stellt seinen Jahresbericht vor, mit anschließender Aussprache.

Als letzte Punkte am Samstag stehen die Fortschreibung des Pfarrstellenrahmenkonzepts und die Diskussion des Bericht zur Visite der Kirchenleitung (Februar 2022) auf der Tagesordnung. Diese hatte dem Kreissynodalvorstand unter anderem mit auf den Weg gegeben, noch intensiver über eine eigene Zukunftsidee nachzudenken.

Das Bild von Kirche wird sich ändern. Die Landeskirche teilt jedem Kirchenkreis den Gesamt-Pfarrdienstumfang aufgrund der Mitgliederprognose und der Verteilung von Gemeindegliedern in der Fläche zu. Für das Jahr 2030 sind das noch 16,4 Vollzeitäquivalente (bisher 24,84) für den Gemeindepfarrdienst in 20 ev. Kirchengemeinden und für den nicht-refinanzierten Funktionspfarrdienst. Neu seit Oktober ist die Erprobungsverordnung. Zunächst bis 2027 probieren die vier Regionen im Kirchenkreis aus, den ihnen zustehenden Pfarrdienst selbst innerhalb der Region zu planen (gemeindeverbindende Ausschüsse) und in gemeinsamen Presbyteriumsbeschlüssen festzuzulegen. Der Umfang der nicht-refinanzierten Funktionspfarrstellen beträgt am Gesamt-Pfarrdienst derzeit 4,0 Stellen (LVR-Klinikseelsorge, Entlastung Superintendent und Assessor/Vertretungsdienste, Notfallseelsorge, Schulreferat). Auch dieser Anteil soll laut Beschlussvorlage auf 3,25 Stellen gesenkt werden.

Die Kreissynode bestimmt in jedem Jahr den Kollektenzweck an drei Sonntagen des kommenden Jahres. Vorgeschlagen sind die Partnerschaftsarbeit Silindung (26. Februar 2023), die Notfallseelsorge (11. Juni 2023) und die psychosoziale Beratung von Geflüchteten in Düsseldorf (23. Juli 2023).

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