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Festgottesdienst einer lebendigen Gemeinde

450 Jahre Kirchengemeinde Goch - Präses Rekowski predigte in Maria Magdalena

Goch. Großes Blitzlichtgewitter am Sonntag in Goch. Die Evangelische Kirchengemeinde hat in diesem Jahr viel zu feiern. Am Sonntag im Festgottesdienst mit Präses Manfred Rekowski wurde des 450-jährigen Bestehens der Gemeinde gedacht, Presbyteriumsmitglieder verabschiedet und das neue Presbyterium eingeführt. Pfarrerin Rahel Schaller feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Ordinationsjubiläum, in Goch ist sie seit rund 20 Jahren tätig. "Es kommen noch weitere Jahre und ich freue mich darauf", sagte Pfarrkollege Robert Arndt.

Der Festgottesdienst hatte alles, was einen Festgottesdienst ausmacht: Viele dankbare Menschen, der Zutritt musste leider auf 100 Gäste beschränkt werden. Die Gemeinde feierte in der Maria- Magdalena Kirche, ein Zeichen guter ökumenischer Partnerschaft. Diakon Werner Kühle erinnerte in der Begrüßung an den Einsturz des Kirchendaches 1993, damals bekam die katholische Gemeinde in der ev. Kirche Obdach.

Aus dem Presbyterium verabschiedet wurden Steffi Weyers und Bettina Prinz. „Du hast dich mit deiner unkonventionellen Art in die Arbeit eingebracht und Fragen gestellt, die sonst keiner stellt, dankte Pfarrerin Schaller der nun ehemaligen Presbyterin Steffi Weyers. Robert Arndt würdigte Bettina Prinz als Presbyteriums-Mitglied, das darauf geachtet habe, dass Gemeinde lebendig ist. „Du hast den Blick darauf gerichtet, was uns wichtig ist, was gerade `dran´ ist und dass wir es ordentlich machen.“ Die wiedergewählten Presbyter*innen hatten bereits ihr gegebenes Gelübde bekräftig, neu im Leitungsgremium der Gemeinde sind Uwe Fischer und Achim Swietlik.

„Nicht jede Sitzung hat so nachhaltige Folgen, wie es die erste Sitzung des Presbyteriums in Goch vor 450 Jahren hatte“, so Präses Manfred Rekowski in seiner Predigt. Er zeigte sich beeindruckt von den unterschiedlichen Menschen, denen die Gemeinde in den Jahrhunderten Obdach gegeben habe: zu Beginn die niederländischen Flüchtlinge, in Folge brandenburgische Verwaltungsleute, Auswanderer aus der Pfalz, Zollbeamte, wieder Flüchtlinge nach dem zweiten Weltkrieg, Spätaussiedler aus Rumänien und der ehemaligen Sowjetunion und Neuzuzüge aus den Ballungsgebieten an Ruhr und Rhein. „Die Gemeinde hat sich in ihrer Geschichte immer wieder auf neue Menschen eingelassen und ist dabei jung und lebendig geblieben“, so der leitende Geistliche der Evangelischen Kirche im Rheinland. In seiner Predigt zu Markus 8, 1-9 (Die Speisung der 4.000) mahnte er die Menschen, nicht an ihrem Besitz zu klammern. „Weitergeben und abgeben ist angesagt“, meinte er im Hinblick auf die vielen Krisenregionen dieser Welt. Die gesamte Predigt finden Sie hier zum Herunterladen.

Festlich machte den Gottesdienst auch die Musik. Die neue Gocher Kirchenmusikerin Franziska Mesch war nicht nur an der großen Orgel zu hören, sie brachte auch ein achtköpfiges Jubiläumsensemble mit. Bearbeitungen der Choräle „Auf Seele Gott zu loben“ und „Danket dem Herrn“ sowie „Keinen Tag soll es geben“ klangen mit guten Stimmen von der Empore.

„Die evangelische Kirchengemeinde gehört mit zum Fundament und ist fester Bestandteil unserer Stadt und Gesellschaft“, gratulierte Ulrich Knickrehm, Bürgermeister in Goch. Dass das so sei, könne auch am Umgang der Gemeinde mit den Menschen liegen, meinte Knickrehm. Auch das neue Gemeindehaus M4 in direkter Nachbarschaft zu seinem Dienstzimmer werde die Stadt prägen. Rekowski kam am Ende seiner Amtszeit nach Goch, im Januar wird eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gewählt. Gerade noch rechtzeitig, er trug sich wie schon seine Vorgänger in das Buch der Stadt Goch ein.

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