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Geschenkt

Jeden morgen packe ich jetzt im Advent ein Päckchen aus. Immer findet sich eine kleine Überraschung darin – ein Schokoriegel, ein kleiner Engel, eine Gemüsebürste … Geschenkt, denke ich dann. Einfach geschenkt. Und ich freue mich, dass eine an mich denkt und mir Geschenke macht – selbst wenn ich über das ein oder andere Geschenk ein wenig schmunzeln muss.

Nicht jedes Geschenk entspricht meinen Wünschen. Aber darum geht es beim Schenken auch nicht. Es geht nicht darum, Wünsche zu erfüllen. Es geht darum, Zuneigung und Liebe zu zeigen. Und die schönsten Geschenke sind für mich die, die sich nicht in kleinen oder großen Päckchen mit roter Schleife drum verstecken. Die schönsten und teuersten Geschenke sind zwei Augen, die mich freundlich anschauen, eine Hand, die mir den Rücken stärkt, zwei Ohren, die mir aufmerksam zuhören. Zuneigung und Liebe – geschenkt. Der Advent ist die Zeit, mich darauf vorzubereiten, mich daran erinnern zu lassen – an das schönste und teuerste Geschenk überhaupt: Gottes Liebe. Sie kommt zur Welt, zu mir und dir. Einfach geschenkt.

Rahel Schaller
Pfarrerin in Goch und Louisendorf

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