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Junge Menschen bestimmen Kirche mit

Interview mit Anna-Sophie Rufeger, Jugendpresbyterin in Goch

Anna-Sophie Rufeger

Interview und Text: Bettina Prinz


Den Tag beginne ich…
mit einer großen Tasse Pfefferminztee.
In meinem Kühlschrank fehlt es nie anOrangenmarmelade und Ayran.

Als Kind war mein Berufswunsch… Pilotin.

Aber heute bin ich… Projektmitarbeiterin im Bildungsbüro.

Ich würde gerne einmal Kaffee trinken mit ... Antoine de Saint-Exupéry. Eine Einladung zu einer British Tea Time mit der Queen würde ich aber auch nicht ausschlagen.

Darüber kann ich lachen… Satire und Tiervideos.

Glücklich bin ich, wenn… mir die Sonne ins Gesicht scheint. Der erste Schnee fällt. Ich das Geräusch von Kufen auf dem Eis höre. Ich in guten Gesprächen versinken kann. Ich es mir mit einem guten Buch bequem machen kann.

Gar nicht mag ich… Ignoranz und Ungerechtigkeit. Und kalte Füße!

Ich träume von… einer Welt frei von Gewalt. Und von unberührter Natur – von zugefrorenen Bergseen, verschneiten Wäldern und Polarlichtern.

Meine größte Schwäche ist… Schokoladeneis.

Diese Eigenschaft hätte ich gern... Manchmal hätte ich gern eine Portion mehr Zuversicht und Gelassenheit.

Die Corona-Krise hat mich… gelehrt, auch die Zeit zuhause mehr zu schätzen und es mir ermöglicht, mich in verschiedenen Hobbies auszuprobieren, die ich sonst vielleicht nie entdeckt hätte.

Mit Kirche verbinde ich… einen Ort der Gemeinschaft und des Respekts. Ein Ort, an dem jeder sein darf und sich entfalten kann.

In der Bibel beeindruckt mich… Noah, der in vollem Vertrauen zu Gott neue Wege eingeschlagen hat und alles Alte hinter sich gelassen hat.

Ich bin Presbyterin… weil ich Kirche so auf einer neuen Ebene erfahren kann und hoffentlich auch den jungen Menschen eine Stimme geben kann.

Interesse junger Menschen an der Gemeinde weckt man, indem… man ihnen zuhört, sie ernst nimmt, ihnen Verantwortung überträgt und auch bereit ist, aus alten Mustern auszubrechen. Kaum etwas bremst so sehr aus, wie die Argumentation „Das haben wir schon immer so gemacht“.

Von meiner Kirche wünsche ich mir… dass sie bereit ist für Veränderung, Altes loszulassen, Neues willkommen zu heißen und dass sie dabei nie den Menschen selbst aus dem Blick verliert.

Die Kirche der Zukunft wird ... bunt, ökumenisch, partizipativ.


Jugendpresbyterin Anna-Sofie Rufeger

Um die Beteiligung junger Menschen in kirchlichen Gremien zu stärken, wurde im Januar 2021 die Kirchenordnung dahingehend geändert, dass zusätzlich zu den gewählten Mitgliedern, ein Jugendpresbyter in das Leitungsgremium zu berufen ist. Sie sind nicht nur für Jugendfragen zuständig, sondern beraten und entscheiden alle Beschlüsse im Presbyterium mit, egal ob es um Personalfragen, Haushaltspläne oder Bauangelegenheiten geht. Das Zauberwort heißt Jugendpartizipation.

Als Anna-Sofie Rufeger (21) angesprochen wurde, ob sie Lust hätte ins Presbyterium zu kommen, hat sie um eine Woche Bedenkzeit gebeten, auch wenn sie sofort ein gutes Gefühl hatte. Als Kind hat sie regelmäßig an den Kinderaktionen teilgenommen und später als Mitglied des Helferkreises viele Jahre die Aktionen begleitet. Das Amt wäre für sie ein schöner, natürlicher nächster Schritt innerhalb der Gemeinde. Es stellte sich lediglich die Frage, ob sie die neue Aufgabe mit ihren anderen Aufgaben und Interessen vereinbaren kann. Arbeit, Hobbies wie Eiskunstlauf und Freunde sollten nicht zur kurz kommen, der Dienst als Jugendpresbyterin aber auch nicht. Sie ist die Herausforderung eingegangen und will sich insbesondere dafür einsetzten, dass der Jugendraum in Dachgeschoss des M4 mit Leben gefüllt wird.

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