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Kirchenkreisseite in "Leichter Sprache"

Goch. Andere Menschen sofort zu begreifen oder sich selbst verständlich auszudrücken, ist manchmal gar nicht so einfach. Jedoch Menschen mit Behinderungen und Menschen, die erst seit Kurzem in Deutschland leben, stellt unsere Standardsprache sehr häufig vor unüberwindbare Hindernisse. Darum gibt es die Internetseite des Evangelischen Kirchenkreises Kleve in Teilen nun in „Leichter Sprache“. Ein einfacher Klick oben an der Seite links neben dem Logo aktiviert den Wechsel der Sprachausgabe.

„Die Leichte Sprache ist im Gegensatz zu anderen vereinfachten Sprachen zertifiziert. Sie hat ein Siegel, dass nur geprüfte Texte bekommen können“, so der Öffentlichkeitsreferent des Evangelischen Kirchenkreises Kleve, Stefan Schmelting. Er hat das Projekt initiiert und betreut. In Kooperation mit dem Büro für Leichte Sprache der Diakonischen Stiftung Wittekindshof in Bad Oeynhausen wurden Texte übersetzt und geprüft. Eine Prüfung bedeute, dass eine Gruppe dafür ausgebildeter Menschen mit Behinderung, quasi „Experten in eigener Sache“, einen Text mehrheitlich versteht. Solange werde dieser dann auch bearbeitet. „Wir bedanken uns an der Stelle sehr herzlich beim Büro für die umfangreichen Übersetzungsarbeiten und bei der „Aktion Mensch“ für die finanzielle Unterstützung des Projekts“, so Schmelting.

Zumindest für alle statischen Kirchenkreis-Seiten sei eine Übersetzung hinterlegt. „Die Bereiche Aktuelles und Veranstaltungen sind noch nicht in Leichter Sprache verfügbar“, erklärt Schmelting. Diese mit einzubeziehen mache Sinn, wenn beispielsweise Veranstaltungen für Flüchtlinge oder Menschen mit Behinderung relevant, zugänglich und inklusiv ausgerichtet seien. „Das trifft auf viele Angebote noch nicht zu, ohne dass das böse Absicht wäre“, meint Schmelting.

Auch für den Kirchenkreis ist die „Leichte Sprache“ Neuland. Spannend war die Übersetzung der Texte. „Da merkten wir erst, wie viele Begriffe erklärungsbedürftig sind“, so Schmelting. Auf den neuen Seiten werden zum Beispiel die Bedeutung von Taufe, Trauung und Konfirmation in Leichter Sprache erklärt. Sie sind immer mit Bildern versehen, die extra für Anwender*innen der „Leichten Sprache“ gezeichnet worden sind. Wenn ein Mensch mit Behinderung nun einfach mal stöbern will oder Ansprechpartner sucht, auf den neuen Seiten wird er oder sie sich zurechtfinden können. Mit den Internetseiten in Leichter Sprache möchte der Kirchenkreis Menschen mit Behinderung oder Einwanderungsgeschichte ansprechen, die mit Standardsprache nur wenig anfangen können.

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