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Landessynode beginnt in Düsseldorf

Vertrauen und Versuchung auf dem Weg in die Zukunft der rheinischen Kirche

Landessynode startet mit Gottesdienst in Düsseldorfer Johanneskirche

Update: Bericht des Präses am Montag

Düsseldorf (14. Januar 2024). Die Zukunft der Kirche, zentrales Thema der 77. ordentlichen Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland, prägte auch den Eröffnungsgottesdienst am Sonntag, 14. Januar, in der Düsseldorfer Johanneskirche am Martin-Luther-Platz. Am Beispiel der Erzählung von der Versuchung Jesu im Matthäusevangelium gingen die drei Synodalprediger*innen der Frage nach, welchen Versuchungen die Kirche heute inmitten ihrer Veränderungsprozesse ausgesetzt ist. Die 198 Synodalen tagen bis Freitag, 19. Januar, im Radisson Blu Conference Hotel, Karl-Arnold-Platz 5, 40474 Düsseldorf.

„Der Geist traut und mutet auch uns Herausforderungen zu und führt uns in die Wüste“, sagte Antje Menn, Superintendentin im Kirchenkreis Lennep, in ihrem Predigtteil. Die erste Versuchung sei dabei, „sich nicht mehr angewiesen zu wissen auf die täglich unverfügbaren Gaben Gottes“. Es gehe um das Vertrauen in die Fürsorge Gottes. Die zweite Versuchung liegt für Dr. Hartmut Sitzler, Superintendent im Kirchenkreis an Lahn und Dill, in der Instrumentalisierung von Bibel und Gott. Gott lasse sich aber nicht für fremde Zwecke einspannen. „Wir werden beim Sprung von der Zinne auf dem Boden aufschlagen, wenn wir der Versuchung erliegen und so tun, als wüssten wir, wie es geht.“

Macht ist nur legitim, wenn sie der Liebe dient

Als dritte Versuchung beschrieb Präses Dr. Thorsten Latzel die Macht: „Wenn wir uns selbst für immens wichtig halten – statt Christus allein. Wenn Macht zum Herrschen dient – statt dazu, andere frei zu machen. Wenn wir meinen, Weltbesserwisser zu sein – statt auf Gottes Wort zu hören.“ Macht sei nur dann legitim, „wenn sie der Liebe dient und Menschen frei macht. Gott zur Ehre.“

Zahlreiche ökumenische Gäste beteiligt

Zu Beginn des Gottesdienstes formulierten Pfarrer Marco Batenburg (Protestantische Kirche in den Niederlanden), Pastorin Merle Schwarz (Bund Freier evangelischer Gemeinden), Diakonin Ricarda Gerhardt (nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung) und Theologiestudent Paul Hector Sorgen und Erwartungen mit Blick auf die Zukunft der Kirche. Am Gottesdienst waren weitere ökumenische Gäste aus der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, der Serbisch-Orthodoxen Kirche und der United Church of Christ beteiligt. Die musikalische Gestaltung übernahmen der Chor Wuppertaler Kurrende unter Leitung von Lukas Baumann, eine Band sowie Kirchenmusikreferentin Dr. Ekaterina Porizko. Der Livestream ermöglichte eine inklusive Teilhabe mit Übersetzungen in Gebärdensprache und Leichte Sprache sowie einer Textuntertitelung.

Erste Plenarsitzung im Bachsaal der Johanneskirche

Im Anschluss an den Gottesdienst nahmen die 198 stimmberechtigten Synodalen im Bachsaal der Johanneskirche ihre Arbeit auf. Ab Montag, 15. Januar, tagt die Landessynode dann im Radisson Blu Conference Hotel. Alle öffentlichen Teile der Synode werden live übertragen: landessynode.ekir.de

Vier Pressekonferenzen während der Landessynode

Montag, 15. Januar 2024, 13.15 Uhr: zum Jahresbericht von Präses Dr. Thorsten Latzel.
Mittwoch, 17. Januar 2024, 13.15 Uhr: zur Diskussion über die Zukunft der Kirche (Forumstag und Workshoptag).
Donnerstag, 18. Januar 2024, 13.15 Uhr: zum Thema Aufarbeitung von und Prävention vor sexualisierter Gewalt.
Freitag, 19. Januar 2024, 13.15 Uhr: zum Thema der Lebensordnung (Regeln für Gottesdienste, Amtshandlungen u. a.) und zu weiteren Beschlüssen der Synode.

Alle Pressekonferenzen finden im Radisson Blu Conference Hotel statt. Wie die öffentlichen Plenarsitzungen werden auch die Pressekonferenzen live im Internet übertragen.

Stichwort: Landessynode

Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland ist das oberste Leitungsgremium der mit knapp 2,2 Millionen Mitgliedern zweitgrößten Landeskirche in Deutschland. Die Synode hat aktuell 198 stimmberechtigte Mitglieder (sowohl Theologinnen und Theologen als auch Nichttheologinnen und -theologen) aus den 37 Kirchenkreisen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland mit ihren insgesamt 605 Gemeinden.

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