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Nierswalde gedenkt erstem Gottesdienst

Goch/Nierswalde. Ob es vor 70 Jahren auch so warm gewesen war, konnte man den historischen Bildern neben der Kapelle auf dem Friedhof nicht mehr ansehen. In Nierswalde kamen am Samstagnachmittag rund 70 Gottesdienstbesucherinnen und –besucher zur Erinnerung an den ersten Gottesdienst zusammen. Damals noch „Reichswaldsiedlung A“ genannt, wurde aus der Freifläche schnell Nierswalde, „das Pendant zum katholischen Reichswalde“, erzählte Günther Gassner, Ehrenvorsitzender des Heimatvereins. Bewusst ökumenisch wurde die Erinnerung von Pfarrer Jens Kölsch-Ricken und Diakon Christoph Huismann gestaltet. Letzterer erzählte, dass er sich in seiner Kindheit und Jugend in Nierswalde durchaus wohl gefühlt und auch die dortige evangelische Bekenntnisschule besucht habe.

Die Entstehung von Nierswalde ist dem Umstand zu danken, dass durch Reparationszahlungen an die Alliierten „in Holz“ eine Freifläche entstand. Diese sollte oder konnte nicht mehr aufgeforstet werden und die „Reichswaldsiedlung A“ entstand. Das „Rheinische Heim“ baute über 100 Wohnungen und wies diese Menschen zu, darunter viele Vertriebene aus Ostpreußen. Am 6. August 1950 wurde dann an der Ecke Triftstraße/Kesseler Straße in Nierswalde der erste Gottesdienst in der damaligen Schulbaracke gefeiert. Im Anschluss an den Gottesdienst wurden der Friedhof und die neu gebaute Aufbahrungshalle (mittlerweile wieder renoviert) eingeweiht.

Im Anschluss an den Gedenkgottesdienst am Samstag dankte Gerd Engler, derzeitiger Vorsitzender des Heimatvereins, dem Ideengeber Günther Gassner, dem Pfarrer und Diakon sowie dem Posaunenchor Pfalzdorf für die musikalische Gestaltung. Viele blieben noch im Schatten der Bäume für Kaffee, Wasser und ein Schwätzchen.

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