Aktuelles

Dirk Elsenbruch ordiniert

Goch. Mit der Ordination endet das, was Dirk Elsenbruch vor mehr als zwei Jahren begonnen hat: die Ausbildung zum Prädikanten. Am Sonntagnachmittag wurde ihm das Ordinationsversprechen vom Superintendenten des Ev. Kirchenkreises Kleve, Pfarrer Hans Joachim Wefers, abgenommen. Der festliche Gottesdienst fand auch bei der Gemeinde großen Zuspruch, viele beglückwünschten Elsenbruch zur bestandenen Ausbildung und dem gelungenen Gottesdienst. Dazu trug auch der Projektchor unter der Leitung von Kirchenmusikerin Franziska Mesch bei. Elsenbruch predigt und leitet nun mehrmals im Jahr einen Gottesdienst, auf Anfrage auch Eheschließungen, Taufen und Bestattungen. Für Prädikant*innen gelten die Ordinationsrechte nur solange, wie sie regelmäßig predigen.

Reiner Weidemann aus der Arnold-Janssen Gemeinde hatte sogar gereimt:

Aus dem Evangelium nach Lukas 24,32:
“Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege, als er uns die Schrift öffnete.”

Lieber Dirk,
schon ist es in halb Goch bekannt
ab heute wirst Du Prädikant genannt.
Trägst GOTTES frohe Bibel-Worte
nach hierhin und an andere Orte.
Dazu inspieriere Dich der HEILIGE GEIST
Damit Du immer die passenden Verse weißt.

Berühre bei allen Menschen ihre Herzen
damit sie leuchten stets wie Kerzen.
Und Jesus dann als Vorbild nennen
Sich heute offen zum Christentum bekennen.
So kannst Du erfolgreich Deinen Auftrag leben
Und bist für Deine Umwelt ein großer Segen.

Artikel vom 17. März 2022:

Goch. Der Sonntag ist für Dirk Elsenbruch, seine Familie und die Ev. Kirchengemeinde Goch ein besonderer Tag. Denn der Familienvater dreier erwachsener Töchter wird in der ev. Kirche am Markt, 15 Uhr, zum Prädikanten ordiniert. Er darf dann alles, was ein Pfarrer darf und er sieht im Talar auch genauso aus. „Schon immer habe ich gerne Teamgottesdienste geplant, Prädikant war jedoch nicht mein ursprüngliches Ziel“, so Elsenbruch.

Ein Prädikant predigt ehrenamtlich und hat meist einen Beruf ohne theologischen Hintergrund. Nicht nur deswegen sind sie durchaus beliebt, sie bringen eine andere Sicht auf manche Dinge ein. „Ich fühle mich natürlich nicht so bibelfest und theologisch auf der Höhe wie ein Pfarrer das nach einem Studium ist“, meint der 57-Jährige. Elsenbruch ist ausgebildeter Krankenpfleger und arbeitet mittlerweile als Fachkraft für Arbeitssicherheit.

Aufgewachsen in Betzdorf im Westerwald kam Elsenbruch mit der Familie vor 25 Jahren nach Goch. Auch sie begrüßt seinen Entschluss, Prädikant zu werden. „Meine mittlere Tochter sagte mal zu mir, sie fände gut, wie ich meinen Glauben lebe. Als Prädikant leite ich 4-5 Gottesdienste im Jahr plus Amtshandlungen, um die ich gebeten werde, wie beispielsweise eine Trauung“, so Elsenbruch. Das erste Mal im Talar – das war für Elsenbruch schon gewöhnungsbedürftig und ist eine Besonderheit der rheinischen Kirche – in anderen Landeskirchen tragen Prädikanten keinen Talar. ­

Die Aufregung hält sich ein paar Tage vorher noch in Grenzen. Gedanken zur Predigt (über 1. Könige Kap. 19: Elia am Berg Horeb) sind gemacht, aber noch nicht ausformuliert. „Das sind bisweilen acht und mehr Stunden, die wir als Ehrenamtliche in der Freizeit mit einer Predigt verbringen“, weiß der Prädikant. Wenn er am Sonntag durch den Superintendenten des Ev. Kirchenkreises Kleve, Pfarrer Hans-Joachim Wefers ordiniert worden ist, betritt er die Kanzel. Auf der einen Seite sei schon eine gewisse Routine da. Auf der anderen Seite gehöre ein wenig Anspannung immer dazu. Weiterhin möchte Elsenbruch gerne Gottesdienste im Team vorbereiten: „Mit dem Männerkreis oder mit dem Helferkreis, das könnte ich mir gut vorstellen.“

Info

Der Evangelischen Kirchenkreis Kleve zählt mit Dirk Elsenbruch 14 Prädikantinnen und Prädikanten, in der gesamten rheinischen Kirche sind es 650 Prädikantinnen und Prädikanten.

Die Ausbildung von Prädikantinnen und Prädikanten dauert rund zwei Jahre – für die altersdurchmischten Kurse mit Teilnehmenden aus vielen Berufen zeichnet die Landeskirche verantwortlich. Es gibt verbindliche Wochenkurse: einen zur Einführung, einen Zwischenkurs, einen Pflichtkurs zur Seelsorge und einen Abschlusskurs. Daneben findet die praktische Ausbildung mit Mentorat in den Gemeinden statt - mit eigenen Gottesdiensten sowie einem Gottesdienst zu Taufe, Trauung oder Beisetzung. Außerdem findet eine Gottesdienstvisitation mit Mentoratsgespräch und Coaching statt. Am Ende der Vorbereitung stehen Ordinationstagung und die Ordination.

Zurück