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Pfarrerin Schell und die Früchte der Arbeit

Überwältigt von so vielen Dankesworten: Pfarrerin Elisabeth Schell

Kleve. Nach ihren Abschiedsworten applaudierten die Gottesdienstbesucherinnen lange im Stehen. Großer Dank für die 18 Jahre, die Pfarrerin Elisabeth Schell in der Ev. Kirchengemeinde Kleve tätig gewesen ist. Sie wurde am Sonntag vom Superintendenten, Pfarrer Hans-Joachim Wefers, von der Dienstpflicht in der Gemeinde und als Pfarrerin der Evangelischen Kirche im Rheinland entbunden. Der Ruhestand begann per üblichem Handschlag.

"Dank" stand im Mittelpunkt des von der Kantorei unter der Leitung von Thomas Tesche mitgestalteten und Pfarrer Achim Rohländer geleiteten Erntedankgottesdientes. Das Gleichnis des Sämanns, der seine Samenkörner großzügig auf den Wegesrand, auf steinigen Boden und auf fruchtbaren Acker wirft, war Thema der Predigt von Elisabeth Schell. Ihr kamen bei der Betrachtung des Bibeltextes drei Gedanken: Das Einstimmen in die Freude des Sämanns über den 100-fachen Ertrag der Samen auf dem fruchtbaren Boden. Zweitens auch das "Erstaunen" über diese Freude, trotz vieler nicht aufgegangener Samenkörner. Drittens der "Dank" für alles, was aufgegangen ist. Aber: "Auch heute denken wir Menschen oft über nicht aufgegangene Saat nach", so Schell: Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Politikerinnen und Politiker, Mitarbeitende in der Kirche: sie alle haben Wünsche und Ideen wie sich Kinder, Schüler und ihre Vorhaben am jeweiligen Wirkungsort entwickeln sollten oder könnten. Oft komme es dann anders.

In vielen Grußworten dankten Menschen Elisabeth Schell für ihren Dienst. Denn ihr ist vieles – mit anderen zusammen – gut gelungen. Ihre Arbeit trägt Früchte: Der Einsatz für die Ökumene brachte einen Stadtkirchentag und nun regelmäßig Forstgartengottesdienste hervor. "Sie schaut auch links und rechts", lobten Vertreter der Bahai Gemeinde Kleve und dankten für den interrelgiösen Dialog. Schell setzte sich dafür ein, dass "Kirche Stadt findet", sprich sich die Kirche noch mehr in Richtung Stadtgesellschaft öffnet. Sie motivierte Menschen, sich beim offenen Forum und für den Gemeindegarten zu engagieren.

"Wir haben mit dir tolle Gottesdienste vorbereitet und tiefe geistliche Gespräche geführt", verabschiedeten sich Propst Johannes Mecking und weitere Mitarbeitende der katholischen Pfarrgemeinde Kleve bei Elisabeth Schell. "Das hat sie richtig gut geschrieben", dachte Wefers bei so manchem Beitrag der Pfarrerin "Zum Sonntag"  in der Rheinischen Post. "Dank für alles, was du als Seelsorgerin auch im Verborgenen oder in Vieraugen-Gesprächen getan hast", so Wefers weiter. Und auch persönlich "Danke" sagte er für die Kooperationsbereitschaft in schwierigen Fragen und für ihr wertschätzendes Gegenüber als Mensch und Pfarrkollegin.

"Weil alles Freude macht, weil ihr dabei seid, weil Gottes Wort uns in Bewegung hält", resümierte eine dankbare Elisabeth Schell ihr Engagement. Schell bleibt in Kleve, ihr Mann Martin ist schließlich weiterhin Pfarrer der Gemeinde und auch in der Kantorei singt sie mit, darum sagte sie zum Schluss: "Wir sehen uns!"

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