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Sorgen

Die Sorgen nehmen zu. Täglich lese und höre ich davon. Die Sorgen um das eigene Auskommen nehmen bei vielen Menschen zu. In der Gocher Tafel steigen die Zahlen der Kundinnen und Kunden. Und das Angebot an Ware nimmt ab. Denn die Supermärkte, deren abgeschriebenen Waren die Tafel weitergibt, rechnen spitzer als vor einem Jahr. Die Sorgen nehmen zu. Wohin die Energiekosten gehen? Keiner weiß es. Wie über die Runden kommen, wenn eh nur wenig da ist? Ein großes Fragezeichen, das unsicher macht. Die Sorgen nehmen zu.

Und das Sorgen? Nimmt das auch zu? Sorgen die, die wie ich weiter reichlich haben, auch für die, die sich existentielle Sorgen machen. Oder überlassen wir das Sorgen anderen? Der Staat – wer auch immer das ist – sollte ... Die Kirchen müssen sich kümmern ... Caritas und Diakonie sind doch dafür da ... Die Tafeln machen das doch ... Um die Sorgen los zu werden, braucht es Menschen, die sich sorgen, und es braucht eine Gemeinschaft, die danach schaut, wie wir die Sorge um die mit Sorgen gut verteilen. Und da hilft es nicht, immer auf andere zu zeigen. Da hilft nur, miteinander die Sorgen wahrnehmen und dann da, wo ich für andere sorgen kann, es auch zu tun. Ganz so wie es in einem Lied heißt: „Gut, dass wir einander haben, gut, dass wie einander sehn, Sorgen, Freuden, Kräfte teilen und auf einem Wege gehn. Gut, dass wir nicht uns nur haben, dass der Kreis sich niemals schließt, und dass Gott, von dem wir reden, hier in unserer Mitte ist.“

Rahel Schaller,
Pfarrerin in Goch und Louisendorf

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