Veranstaltungen

Putzen gegen das Vergessen

Am Samstag, dem 5. Juli, sollen viele der Gocher Stolpersteine in einer gemeinsamen Aktion geputzt werden. Sie beginnt um 11 Uhr im M4 – Evangelisches Begegnungshaus, Markt 4 in Goch, mit einer kurzen Einführung zu den Stolpersteinen und der Verteilung von Putzmaterial. Im Anschluss gibt es für alle Aktive die Gelegenheit zum Austausch. Die Aktion endet gegen 13 Uhr. Zur besseren Planung sind Anmeldungen sind erwünscht: stolpersteine-goch@posteo.de

„Mit der Zeit werden die Stolpersteine unansehnlich und verlieren ihren Glanz. Doch genau das sollen sie ja: glänzen und auffallen, so dass die Passanten auf sie aufmerksam werden“ sagt Pfarrerin Rahel Schaller von der Gocher Stolpersteininitiative. Daher lädt die Initiative zu einer öffentlichen Putzaktion gegen das Vergessen ein. „Wer sich auf die Knie begibt und einen Stolperstein säubert, verneigt sich vor der Person, an die an dieser Stelle erinnert wird. Und wir halten auch über alle weitergehende Informationen bereit“ erklärt Ruth Warrener. Die Initiatorinnen betonen, wie wichtig Engagement gegen das Vergessen der Nazi-Verbrechen und für eine offene und vielfältige Gesellschaft heute ist.

Stolpersteine erinnern in Goch und europaweit

Michael Spanier, Johanna Wunder, Anton Kleintjes, Franz Schneider, Else Cohen – fünf von über hundert Namen auf Stolpersteinen in Goch, die auf kleinen Messingplatten eingraviert sind. Damit sie und ihr Schicksal unter den Nazis nicht vergessen werden, hält der Künstler Gunter Demnig seit 1992 mit seinem KunstDenkmal Stolpersteine die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wach. Über 100.000 Stolpersteine sind so für Menschen, die Opfer des Rassenwahns der Nazis wurden, an ihrem letzten Wohnort europaweit verlegt worden. Es sind im wahrsten Sinne des Wortes Stolpersteine. Ziel des KunstDenkmals ist es, dass Passanten im Alltag über die kleinen Messingtafeln im Boden stolpern und so die Geschichte an genau der Stelle erfahrbar wird, an der die heutige Betrachterin steht und an ebender die Menschen gelebt haben, deren Namen und Lebenszeit auf dem Stolperstein verzeichnet sind.

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